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Energiekosten für Raumwärme und Warmwasser nach Effizienzklasse, für verschiedene Wärmeerzeuger und Gebäudegrößen

Die Abbildung zeigt die monatlichen Energiekosten für ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 160 m² und eine Wohnung mit 75 m² in einem Mehrfamilienhaus. Dargestellt sind jeweils die Kosten bei Beheizung mit einem Brennwert-Kessel mit Erdgas und einer Luft-Wärmepumpe. Bei der Berechnung wurde berücksichtigt, dass die Bewohner von ineffizienten Gebäuden sich sparsamer verhalten als Bewohner von effizienten Gebäuden. Dazu wurde der Energiebedarf der Effizienzklassen in einen typischen Energieverbrauch umgerechnet, der bei diesem energetischen Standard zu erwarten ist. Grundlage für die Umrechnung ist eine empirische Auswertung von Energiebedarfs- und Verbrauchsausweisen des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU 2015). Der Jahresverbrauch wurde mit Hilfe von monatlichen Heizgradtagen auf die einzelnen Monate verteilt und mit den aktuellen Energiepreisen der jeweiligen Monate multipliziert (Verivox 2022a und b). Der Monat Dezember wurde dabei ausgespart, weil noch keine Preisdaten vorlagen.

Die dargestellten Kosten entsprechen nicht den Heizkostenabschlägen, wie sie von den Bewohnern zu zahlen sind, sondern zeigen, in welchem Monat welche Kosten tatsächlich entstehen. Es ist deutlich zu erkennen, dass in den Wintermonaten hohe Heizkosten anfallen, während im Sommer nur die Warmwasserbereitung zu bezahlen ist. Die Farben stellen die verschiedenen Gebäude-Effizienzklassen nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) dar. Hier zeigen sich große Bandbreiten während der Heizperiode. Wie zu erwarten, betragen die Heizkosten in den schlechteren Effizienzklassen ein Vielfaches derer in den guten Klassen. Der Unterschied zwischen dem Einfamilienhaus (linke Grafiken) und der Wohnung im Mehrfamilienhaus (rechte Grafiken) geht in erster Linie auf die größere Wohnfläche im Einfamilienhaus zurück. Beim Vergleich der Gasheizung (obere Grafiken) mit der Wärmepumpe (untere Grafiken) fällt die größere Bandbreite zwischen den Effizienzklassen auf. Bei genauerem Hinsehen ist zu erkennen, dass die Wärmepumpe in den guten Effizienzklassen geringere Heizkosten verursacht als die Gasheizung, bei den schlechteren Effizienzklassen aber teurer ist.

Vorschlag für die grafische Einbindung von NT-ready in den iSFP

NT-ready kann in den verschiedenen Politikinstrumenten unterstützend eingebracht werden. Es bietet einen eindeutig und rechtssicher definierbaren Standard. Als Zwischenschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität gibt es Orientierung. In der Kommunikation führen leicht zu erreichende Teilerfolge zu einer positiven Belegung und Motivation der Akteure. Vorgeschlagen wird ein Paket aus drei Maßnahmen, die sich gegenseitig verstärken.

Einbindung von NT-ready:

  1. Integration der NT-Readiness in den individuellen Sanierungsfahrplan,
  2. Erweiterung der Förderung im BEG um die Elemente der NT-Readiness,
  3. Einführung einer NT-Readiness-Anforderung in einer zukünftigen Novelle des GEG.

Sanierungsfahrplan: NT-ready kann am besten mit einer gezielten Planung erreicht werden. Damit ergänzt es sich ideal mit dem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). NT-ready bereichert den iSFP um ein wichtiges Zwischenziel. Der iSFP wiederum ist das geeignete Beratungsinstrument, um NT-ready in die langfristige Planung der Gebäudeeigentümer zu integrieren.